Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Der Gesundheitstourismus mit 7-10 % Wachstum pro Jahr zählt zu den stärksten Wachstumsbereichen des Tourismus in Deutschland im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Die Arbeiten zu einer neuen Tourismusstrategie im Rahmen der Entwicklung der Marke Allgäu wiesen den Gesundheitstourismus mit ca. 25-30 % Wertschöpfungsanteil am gesamten Allgäu Tourismus als eines der bedeutsamsten touristischen Geschäftsfelder aus.

Diese Erkenntnisse waren Anlass, dem Gesundheitstourismus im Rahmen der Allgäustrategie besondere Aufmerksamkeit zu widmen und die eigenständige Ausarbeitung einer Zukunftsstrategie für den Allgäuer Gesundheitstourismus zu beauftragen. Die Gesundheitsstrategie wurde 2010 durch den Berater Dr. Hubert Bratl in Kooperation mit dem Marken- und Destinationsberater Mag. Franz Schmidt, invent GmbH, entwickelt. Sie wurde auf der Grundlage bereits vorliegender strategischer Ausarbeitungen und öffentlich zugänglicher Informationsmaterialen sowie über zahlreiche Gespräche und Interviews mit auserwählten Gesundheitshotels, Kliniken und Gesundheitsorten erstellt. Für diese Ausarbeitung wurden keine Fördermittel beantragt.

Projektziele

Ziel der Strategie ist, das Allgäu zur fixen Größe im deutschen Gesundheitstourismus zu machen und sich als Deutschlands attraktivste alpin geprägte Gesundheitsdestination zu profilieren. Dadurch werden weitere positive Effekte für die Region erzielt:

  • Aufwertung des Tourismusangebotes, des Tourismusstandortes und der Marke Allgäu
  • Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Gesundheitsregion Allgäu
  • Positiver Effekt für die Weiterentwicklung der Gesundheitswirtschaft im Allgäu
  • Erhaltung Wettbewerbsfähigkeit der Region
  • Stärkung Wirtschaftsstandort im Bereich Gesundheit
  • Sicherung der Beschäftigung
  • Unterstützung der Profilierung der Gesundheitsorte im Allgäu und der regionalen Angebote
  • Integration gesundheitsorientierter regionaler Produkte und Dienstleister in die
    regionalen Leitangebote und Leitprodukte
  • Vernetzung mit innovativen regionalen Dienstleisten und Produzenten
  • Gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Health Care Angeboten für den nationalen Markt
  • Unterstützung des Transformationsprozesses im Gesundheitssektor von
    versicherungsfinanzierten Leistungen zu privatfinanzierten Leistungen
  • Ausbau attraktiver gesundheitsförderlicher Freizeitangebote
  • Gesundheitsförderungsprojekte und Infrastrukturen die auch für Bürger zugänglich sind
  • Verbesserung der Lebens – und Wohnqualität und der kulturellen Atmosphäre in der Region

Maßnahmen

Phase 1: Analyse und Planung (01/2010 bis 02/2011) ohne Förderung

Phase 2: Umsetzungsvorbereitung (03/2011 bis 02/2014)
Die Phase 2 umfasst den Aufbau der notwendigen Struktur und Organisation in Form eines Geschäftsfeldmanagements, einer Steuerungsgruppe sowie drei Entwicklungsgruppen für die Hauptgeschäfte des Allgäuer Gesundheitstourismus: Alpine Wellness, Medical Wellness und Health Care. In diesen Gruppen wird zuerst eine gemeinsame Gesundheitsphilosophie erarbeitet. Dem folgt die Einbindung von Partnern, Vernetzung mit regionalen Kompetenzträgern und Initiativen sowie die konkrete Angebotsentwicklung.

Phase 3: Umsetzung (06/2011 bis 02/2014)
Die Phase 3 umfasst die Vorbereitung der Kommunikationsstrategie (keine Durchführung von Werbemaßnahmen usw.!!). Folgende Arbeitsschritte sind unter anderem dafür nötig: Zielgruppenanalyse, Planung und Ausarbeitung der Kommunikationsstrategie, die Vorbereitung von Kommunikationsmaßnahmen und die Projektdokumentation. Für die Kommunikation mit den Endkunden und Vertriebspartnern werden Konzepte für die drei Leitthemen entwickelt.

Daraus ergibt sich, dass sich die Kosten für das Gesamtprojekt (Dauer 3 Jahre) im Rahmen der beiden Phasen und unterschiedlichen Maßnahmen auf folgende Bereiche aufgliedern:

  • Personal: Neue Personalstelle (Personal- und Reisekosten) bei der Allgäu GmbH für das Geschäftsfeld Gesundheitsdestination Allgäu (Geschäftsfeldmanager) mit Kernaufgaben wie Projektmanagement, Betreuung der Kooperationsstrukturen, Aufbau und Betreuung der Arbeitsgruppen für die Hauptgeschäftsbereiche, Netzwerkarbeit.
  • Operativ: Operative Kosten für z.B. Veranstaltungen, Schulungen, Qualifizierungen, Entwicklung Orts- und Betriebspartnerprogramm, Erstellung Projektdokumentationen, Leitfäden und Handbücher, konzeptionelle Vorarbeiten usw.
  • Beratung: Flexibler Zukauf von spezialisierten Experten und Entwicklungsleistungen zur Spezialisierung und Profilierung des Allgäuer Gesundheitstourismus.
Projekt im Überblick
ProjekttitelGesundheitsdestination Allgäu
ProjektträgerAllgäu GmbH
Projektgebiet Gesamtes Allgäu mit 4 Landkreisen, 3 kreisfreien Städten und Partnern aus dem Württembergischen Allgäu
Beteiligte LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee,
Regionalentwicklung Oberallgäu,
bergaufland Ostallgäu,
Kneippland Unterallgäu
Gesamtkosten
460.360 Euro
Fördersumme231.012 Euro
Projektlaufzeit2011-2014
FörderinstrumentLEADER 2007-2013
Bezug zum REKAusbau des regionalen Tourismusprofils