Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Durch die Veränderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung nimmt das Angebot an ganzjährigem Blütenangebot stark ab, nur noch wenige Blütenpflanzen sind in ausreichender Menge vorhanden, um Nahrung für Bienen und andere blütenbesuchende Insekten zu liefern.

Die Honigbiene dient dabei als Indikator für intakte Natur; über die Honigbiene und deren Vernetzung können die natürlichen Zusammenhänge vermittelt werden.

Projektziele

Auf einem Panorama-Rundwanderweg begleiten die BesucherInnen ein Bienenvolk durch ein Bienenjahr. Dabei erhalten diese einen Einblick in die vielfältigen Zusammenhänge des Superorganismus „Der Biene“. Im Wesentlichen geht es darum, den BesucherInnen die Bedeutung der Bienen für die Struktur und Funktion unserer Ökosysteme näherzubringen, die Scheu vor den Insekten abzubauen und die wichtigsten Zusammenhänge rund um die Biene darzustellen.

Weitere Ziele:

  • Verbesserung der Situation der Bienenhaltung im Allgäu
  • Imker-Nachwuchsgewinnung und Förderung (Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband Imker Lindau-Westallgäu)
  • Der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in die imkerlichen Tätigkeiten ermöglichen
  • Sensibilisierung aller Besucher für das Thema Honigbiene
  • Vom Wanderer zum mündigen Verbraucher

Zum Zwecke der Imker-Nachwuchsgewinnung und Förderung gewährt der Projektträger dem Bezirksverband Imker Lindau-Westallgäu im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung, dass die Räumlichkeiten und Anlagen des LEADER-Projekts entgeltfrei benützt werden können: Dies gilt für den Medienraum, den Schleuderraum und die Wachsküche im Talbereich sowie für den Bienenhof unterhalb des Hündlekopfes. Die Beförderung mit der Bergbahn erfolgt ebenfalls entgeltfrei.

Peter und Michael Herzberger werden mit dem Bezirksverband Imker Lindau-Westallgäu von März bis Oktober/November eines jeden Jahres pro Woche einen festen Tag am Wochenende vereinbaren, an dem die Jungimker Arbeiten an den Lehrvölkern und weiteren Arbeiten im Schleuderraum und der Wachsküche verrichten und erlernen können. An diesen Wochenendtagen erfolgt somit eine öffentliche Belebung vom Bienenhof am Berg sowie dem Medienraum / Schleuderraum / Wachsküche im Tal.

Zusätzlich wird unter der Woche noch ein Vormittag für allgemeine Führungen angeboten sowie einzelne Aktionstage während der Feriensaison.

Maßnahmen

Installation Medienraum Talstation / Honigschleuderraum / Bienenwachsküche
In diesen Räumlichkeiten werden die Besucher an mehreren Bildschirmen an das Thema Bergwelt und Honigbiene herangeführt. Abgetrennt, aber dennoch einsehbar, können die Gäste einen Blick in einen Honigschleuderraum und in eine Bienenwachsküche werfen und die verschieden Gerätschaften besichtigen.

An Aktionstagen wird der Medienraum zu Präsentations-und Schulungszwecken genutzt und steht zudem insbesondere den Jung-Imkern des Bezirksverbands Imker Lindau-Westallgäu offen. In Gruppenarbeiten wird hier der Honig geerntet und verarbeitet; Bienenwachs kann zu Kerzen und neuen Mittelwänden umgearbeitet werden.
Der Medienraum im Tal ist zu Betriebszeiten der Bergbahn geöffnet und allgemein zugänglich.

Der Bienenhof und der Medienraum /Wachsküche/Honigschleuderraum werden außerhalb der Nutzungszeit in einem „Museumscharakter“ gehalten, d.h. Gegenstände und Arbeitsplätze bleiben bestückt und werden beschriftet. Arbeitsschritte und Vorgänge sind somit jederzeit nachvollziehbar.

Panorama-Rundwanderweg
Der Panorama-Rundwanderweg ist insgesamt ca. 3,3 Kilometer lang und leicht zu begehen. Die reine Laufzeit beträgt ca. 40 Minuten. Geplant ist es, 14 Stationen auf dem Rundwanderweg zu installieren, die sowohl zum Verweilen als auch zum Lernen einladen. Bestückt werden einige der Stationen mit Text- und Bildtafeln, die für drei Altersstufen zielgruppengerecht aufbereitet werden:

  • Kleinkinder bis 7 Jahre (derzeit geplant mit Vorlesemodus)
  • Kinder ab 8 Jahre
  • Jugendliche und Erwachsene.

Zudem werden auf den Bildtafeln QR-Codes für den Expertenmodus installiert. Diese werden dann mit den entsprechenden Homepages der Imkervereine und der Landesanstalt verlinkt.

Überblick über die 14 geplanten Stationen

  • Station 1 Ambrosius-Kapelle:
    Es besteht eine uralte Verbundenheit zwischen Kirche und Imkerei. Um diese historische Verbindung entsprechend zu würdigen wird eine Gedächtniskapelle für den Heiligen Ambrosius errichtet: Schutzheiliger der Wachszieher, Bienenzüchter, Bienen und der Haustiere. Besucher finden hier einen Ort der Besinnung und Ruhe und können Opfer-Gedenk-Kerzen entzünden.
  • Station 2 Wegetafel: Warum sind Bienen so wichtig?
  • Station 3 Wegetafel: Rekorde der Honigbiene
  • Station 4 Wegetafel: Das Bienenvolk in der Wintertraube
  • Station 5 Wegetafel: Das Erwachen des Bienenstaates im Frühjahr
  • Station 6 Wegetafel: Am Anfang ist das Ei, Königin Arbeiterin und Drohne, Die drei Bienenwesen
  • Station 7 Bienenspielplatz: Kletterplatz Bienenwabe, Sammelleistung der Honigbiene mit Wasserspiel, Bienentränke
  • Station 8 Wegetafel: Die drei Bienenwesen und Ihre Aufgaben
  • Station 9 Wegetafel: Sommerzeit im Bienenvolk „Der Schwarm“
  • Station 10 Wegetafel: Vorgänge auf den Waben
  • Station 11 Wegetafel: Der Bienenstock
  • Station 12 Bienenhof mit Imkerleben: Auf dem Bienenhof stehen die Wirtschaftsvölker und die Schauvölker sowie die Lehrvölker der Jungimker in Ausbildung. Während der Sommermonate finden hier die Führungen und Schulungen an den Völkern statt.
  • Station 13 Wegetafel: Das Bienenvolk im Herbst „Drohnenschlacht“
  • Station 14 Wegetafel: Bienenprodukte
Projekt im Überblick
ProjekttitelWunderwelt Honigbiene
ProjektträgerHündle GmbH & Co. KG
ProjektgebietMarkt Oberstaufen
Beteilige LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee
Gesamtkosten
469.566 Euro (brutto)
Fördersumme167.372,50 Euro
Projektlaufzeit2016-2019
ProjektstatusLaufend
FörderinstrumentLEADER 2014-2020
LES-HandlungszielHZ 1: Vernetzung und Erlebbarmachung regionaler Tourismusangebote