Am Dienstag, 17. Mai 2022, 19-22:15 Uhr veranstaltete die LAG im Sparkassensaal Lindau die 1. Mitgliederversammlung (MV) des Jahres, gefolgt von der 11. Sitzung des Entscheidungsgremiums (EG).
Im Zuge der Vorbereitung auf die neue Förderperiode 2023-2027 führte die LAG diverse Online-Veranstaltungen durch (wir berichteten). Dabei wurden inhaltliche Themen wie die Evaluierung der abgelaufenen Förderperiode, die Entwicklung der in der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) festgesetzten Entwicklungs- und Handlungsziele sowie die strategische Ausrichtung der LAG detailliert diskutiert und bearbeitet. Diese Themen wurden den Mitgliedern vorgestellt und die dazu notwendigen Beschlüsse im Hinblick auf die neue Förderperiode im Rahmen der Mitgliederversammlung gefasst. Finden Sie hier den Evaluierungsbericht (wird in Kürze hochgeladen). Anschließend berichtete die LEADER-Koordinatorin Veronika Hämmerle über die Fördersituation am AELF Kempten.
Das Entscheidungsgremium tagte im Nachgang an die Mitgliederversammlung. Vier Projektträger stellten ihre Projekte mit einem voraussichtlichen Gesamt-Fördervolumen von knapp 300.000 Euro für die Region vor.
Darunter sind Fördergelder für den Pumptrack des Markt Scheidegg, ein Skate-Park des Lindau Move e.V., der Bau einer Kapelle in Oberreute sowie die Museumspädagogik im Cavazzen der Stadt Lindau.
Zwei Projekte mit einer Förderhöhe von 158.272,88 Euro wurden seitens des EG final beschlossen. Das Projekt Pumptrack des Markt Scheidegg soll vor Ort in erster Linie das gemeinschaftliche Miteinander von Einheimischen und Gästen fördern sowie einen Treffpunkt für alle Generationen zum Austausch schaffen. Die Ausübung der sportlichen Betätigung sowie Förderung der Gesundheitsvorsorge (Mobilität) stellt einen zweiten Aspekt des Projekts dar. Das Projekt wurde von und mit Jugendlichen ins Leben gerufen und stärkt somit die Bürgerbeteiligung vor Ort, was ein wichtiger Aspekt bei der Förderung durch das Programm LEADER darstellt.
Für die Gemeinde Oberreute, für Gäste und Einheimische soll ein sinnhafter, ökumenischer Raum (SinnRaum) auf dem „Höße-Bihl“ als Einmaligkeit in der Region erbaut werden. Der neue SinnRaum, der auf einem Eiszeit-Drumlin in Beule mit 360-Grad-Rundumblick und bedeutender Fernwirkung entstehen soll, soll ein ganz besonderer Ort für die eigene Sinnessuche, frei jeglicher Konfession, sein sowie einen meditativen Raum in Verbindung mit Natur und Mensch darstellen.
Der Verein Lindau Move, der sich 2019 als Verein zur Förderung von Bewegungskünsten gründete, hat es geschafft, den Skateplatz und das darum liegende Gelände auf der hinteren Insel für die nächsten 20 Jahre zu sichern. Gemeinsam mit den Vereinen Bund Naturschutz e.V., Kunst und Musik ohne Profit e.V., Liebe zur Musik e.V. ist die Erweiterung des Angebotes in Hinsicht auf Sport, Kunst, Kultur und Nachhaltigkeit geplant. Mit dem Ausbau des Skateparks, Workshops für alle Altersklassen (Skaten, DJ, Kunst, Natur), Ausstellungen, Musik, einer offenen Werkstatt und Umweltbildung soll es neben einem bunten Programm Raum für Begegnung und Kreativität für alle geben. Das EG befürwortete das Projekt in der Sitzung und stimmt nach Fertigstellung des Kosten-Finanzierungs-Plans per Umlaufverfahren über das Projekt ab.
Das Projekt des Vereins Lindau Move wie auch der Bau einer Kapelle in Oberreute sind klassische Beispiele für LEADER-Projekte, die durch das hohe Engagement von Bürger:innen leben und umgesetzt werden. LEADER möchte nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ hierzu einen finanziellen Beitrag leisten.
Die Stadt Lindau plant im Rahmen des Projekts Cavazzen den Aufbau der pädagogischen Vermittlungsarbeit des künftigen Museums Lindau, die nach der laufenden Sanierung und Neukonzeption umgesetzt werden soll. Durch die notwendigen baulichen und musealen Voraussetzungen wird hierfür die Grundlage für erfolgreiche Vermittlungsarbeit geschaffen, etwa durch die Herstellung und hochwertige Einrichtung von Kreativwerkstätten, besonderen Ausstellungsbereichen („Stadtplatz“ als Raum für partizipative Projekte) und Begegnungsflächen sowie allgemein die Neugestaltung der permanenten Präsentation zur Lindauer Stadtgeschichte. Der „Kick-Off-Museumspädagogik“ versteht sich als Initialzündung für die künftige Bespielung dieser Strukturen, deren langfristige Nutzung und damit Belebung des Cavazzen sichergestellt werden soll. Auch hier unterstützt das EG das Projekt und stellt einen positiven Beschluss in Aussicht, wenn die Stelle der Museumspädagogik im Haushalt der Stadt Lindau nach der LEADER-Förderung sichergestellt und verankert ist. Das EG wird per Umlaufverfahren über das Projekt abstimmen.