Delegation aus dem Westallgäu reist zu Landwirtschaftsminister Brunner

München. Für das Projekt „Dorfladen Opfenbach“ kann ab diesem Freitag der LEADER-Antrag gestellt werden. Das ist das Ergebnis einer Besprechung mit Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Auf Initiative von Landrat Elmar Stegmann und Vermittlung durch Landtagsabgeordneten Eberhard Rotter waren Opfenbachs Bürgermeister Matthias Benz, LAG-Geschäftsführerin Mariam Issaoui sowie Georg Straub und Martin Bischof als Projektverantwortliche mit zu dem Ministergespräch nach München gereist.

Landrat Elmar Stegmann, zugleich Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee, zeigt sich über das Ergebnis hocherfreut: „Ich bin sehr dankbar, dass sich Staatsminister Helmut Brunner die Zeit genommen hat, sich die Argumente anzuhören und eine zügige Bearbeitung des LEADER-Antrags bereits in der nächsten Woche in Aussicht gestellt hat.“ Besonders freut sich der Landrat für die Bürger von Opfenbach: „Denn nun rückt der Dorfladen in greifbare Nähe, und ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der örtlichen Nahversorgung wird getan“. Stegmann zeigt sich überzeugt, dass sich das Opfenbacher Konzept auch auf andere Gemeinden, bei denen es ebenfalls keinen Lebensmittelladen mehr gibt, übertragen lässt und wünscht der Dorfgemeinschaft viel Erfolg bei der Umsetzung.

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V.l.n.r: Bürgermeister Matthias Bentz, Georg Straub, Landrat Elmar Stegmann, MdL Eberhard Rotter, StM Helmut Brunner, Dieter Ofenhitzer, Mariam Issaoui, Martin Bischof (Foto: WBF)

Offen blieb zunächst die Frage, ob und in welcher Höhe Handwerksleistungen, die von den Opfenbacher Bürgern in Eigenregie erbracht werden, bei der Förderung anerkannt werden können. Die bayerische LEADER-Richtlinie sieht die von der Opfenbacher Initiative gewählte Rechtsform der „Unternehmergesellschaft“ bei der Anerkennung derartiger Eigenleistungen nicht vor, da es sich hierbei um eine gewinnorientierte Kapitalgesellschaft handelt. Somit werden im Falle des Dorfladens ausschließlich fremdvergebene Umbaumaßnahmen, Materialkosten sowie Werbematerialien gefördert. Der Staatsminister sagte jedoch zu, durch die Rechtsabteilung seines Hauses prüfen zu lassen, ob sich hier doch noch eine Lösung finden lässt, zumal die Gesellschaft von der Gemeinde Opfenbach getragen wird.

Unabhängig davon gehen die Beteiligten davon aus, dass Anfang August 2015 mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden kann und rechnen Ende Oktober dieses Jahres mit der Eröffnung des Dorfladens.

Geschäftsführerin Mariam Issaoui sicherte zu, dass nun zeitnah auch für die beiden Startprojekte, die bereits vom LAG-Entscheidungsgremium beschlossenen worden sind, der LEADER-Antrag gestellt werde. Hierbei handelt es sich um das Projekt „Untersuchung zur Reaktivierung und Erweiterung der Stromerzeugung aus Wasserkraft im Landkreis Lindau und Markt Oberstaufen“ sowie das „Spirituelle Labyrinth Maierhöfen“. Details zu den geplanten Maßnahmen finden sich auf der LAG-Internetseite unter www.wbf-mbh.de.

Brunner betonte, welche große Attraktivität das LEADER-Programm in Bayern genieße. In der neuen Förderperiode 2014-2020 seien zehn neue Lokale Aktionsgruppen hinzugekommen, so dass nun 68 Regionen in Bayern LEADER-Fördergebiete seien. Außerdem konnte der Fördertopf von zuletzt 91 Millionen Euro auf 111 Millionen Euro erhöht werden.

LEADER steht für Liaisons Entre les Actions de Développement de l‘ Economie Rurale. Das ist französisch und bedeutet so viel wie „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der Ländlichen Wirtschaft“. Mit dem EU-Programm LEADER werden innovative und partnerschaftliche Ansätze entwickelt, um ländliche Regionen zu stärken und diese zu bezuschussen. Unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ ist die Bevölkerung bei sämtlichen Planungen und Umsetzungen rund um LEADER intensiv eingebunden. Das sogenannte LAG-Management übernimmt die Westallgäu-Bayerischer Bodensee Fördergesellschaft (WBF).