Unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“ stärkt das EU-Förderprogramm LEADER seit 25 Jahren die Entwicklung der ländlichen Regionen in Bayern. Insbesondere das Allgäu profitiert stark davon.
Jetzt übergaben die LEADER-Aktionsgruppen aus dem Allgäu ihre Entwicklungsstrategien für die neue Förderperiode an die zuständige LEADER-Koordinatorin Veronika Hämmerle, tätig am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten. „LEADER
bietet engagierten Bürger:innen die Chance, ihre Region mit maßgeschneiderten Projekten zu stärken und sich bei der Gestaltung ihrer Heimat aktiv einzubringen. Dazu bilden sie sogenannte LAGn (Lokale Aktionsgruppen). Die LAGn erarbeiten mit möglichst viel Bürgerbeteiligung und viel ehrenamtlichem Engagement für ihre Region eine lokale Entwicklungsstrategie. Auf Basis dieser Strategie entscheiden sie eigenständig anhand von Auswahlkriterien, welche Projekte zur LEADER-Förderantragstellung zugelassen werden. Die Verantwortung für die Förderabwicklung liegt dann beim AELF in Kempten.“ so Hämmerle.
Derzeit gibt es vier LAGn im bayrischen Allgäu. Die gute Vernetzung und Kooperation dieser LAGn sind entscheidende Faktoren für den Erfolg von LEADER im Allgäu. So wurden in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2022 in der Region nach Angaben des AELF Kempten bereits über 190 LEADER-Projekte mit mehr als 13 Mio. Euro gefördert. Nach konkreten Beispielen gefragt, sagt die LEADER-Koordinatorin: „Ein sehr bekanntes und etabliertes Projekt ist die Entwicklung der Wandertrilogie Allgäu als Kooperationsprojekt der Allgäuer LAGn. Mehr als 50 Etappen führen durch das gesamte Allgäu und sind ein Highlight für Einheimische sowie Gäste. Insgesamt wurde die Wandertrilogie mit über 400.000 Euro LEADER-Mitteln gefördert. Auch die Anbietergemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof „Mir Allgäuer“ und das „Holzforum Allgäu“ wurden bei ihrer Gründung mit LEADER-Mitteln gefördert. Beide Organisationen, die heute sehr erfolgreich arbeiten und aus der Region nicht mehr wegzudenken sind.
Ebenfalls der „Carl-Hirnbein-Weg“ in Weitnau/Missen, die digitale „Reise in die Römerzeit“ im Archäologischen Park Cambodunum, der Skatepark in Füssen, „Man mag gar nicht mehr aufhören … die Vielfalt der Projekte im Allgäu ist riesig! Die Besonderheit von LEADER ist das enorm breite Themenspektrum der Projekte, welches von Natur & Umwelt über Wirtschaft, Tourismus & Freizeit bis hin zu Kultur und Sozialem reicht“, schwärmt Veronika Hämmerle.
Und wie sieht die LEADER-Förderung der Zukunft aus? Erfreulicherweise geht die Erfolgsgeschichte LEADER in Bayern weiter. Für die neue Förderperiode 2023 – 2027 haben Vertreter aus dem gesamten Allgäu in der „Zukunftswerkstatt Allgäu“ zahlreiche Ideen für Kooperationsprojekte diskutiert. Beispielsweise: „Klimaneutral leben“- eine Initiative zur Verbesserung der Klimabilanz in Allgäuer Haushalten, die Entwicklung eines „Mobilitäts-Hub Allgäu“ zur Reduzierung des Individualverkehrs und „Regionalvermarktung Allgäu“ – eine authentische Vermarktungsinitiative für regionale Produkte an Einheimische, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. „LEADER hat sich im Allgäu etabliert und wird auch künftig ein ganz wichtiges Gestaltungsinstrument für unsere Region bleiben“, ist sich Veronika Hämmerle sicher.