Das Leuchten ist den Augen von Franziska Möschel, anzusehen, wenn sie über die Aktivitäten ihres Vereins erzählt. Franziska Möschel, Ortsheimatpflegerin der Stadt Lindenberg, kennt ihre Stadt seit Kindesbeinen an. Im Alter von 2 Jahren kam sie nach Lindenberg und bestritt hier sämtliche Lebensphasen und setzt sich nur allzu gern mit der Geschichte der Stadt auseinander. Diese für nachfolgende Generationen festzuhalten, machte sie sich zur Aufgabe, sodass sich mit ihrer Hilfe 2010 der Geschichts- und Museumsverein Lindenberg e.V. und zählt neben den 12 aktiven Mitgliedern knapp 100 Fördermitglieder.

„Vor dem Lockdown traf sich unsere aktive Gruppe alle 14 Tage und hat gemeinsam verschiedene historische Geschichten rund um die Stadt eruiert. Dazu sind wir in die Tiefen des Stadtarchivs und seinen umfangreichen Fundus abgetaucht.“, so Franziska Möschel. Im Rahmen dieser Recherchen kam die Idee zur Ausstellung „Lilienmilch, Korsett und Kurioses aus dem Lindenberger Tageblatt“ zustande und die Anfrage an die LAG Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V. nach einer finanziellen Unterstützung. Mit dem LEADER-Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ konnten Fördermittel in Höhe von € 690,00 generiert und sowohl für die Raummiete in den Räumlichkeiten der Volksbank Lindenberg sowie für die Verpflegung im Rahmen der Vernissage ausgegeben.

Die Ehrenamtlichen haben in monatelanger Vorarbeit die Ausgaben des „Lindenberger Tageblatt“ gesichtet und sich über vergangene und manchmal auch vergessene Schriften amüsiert. Der umfangreiche Anzeigenteil des „Lindenberger Tageblatt“ reizte die Arbeitsgruppe zur Zusammenstellung von Schautafeln für die genannte Ausstellung. Ca. 300 Besucher kamen und haben sich beim Anschauen der ausgewählten Beiträge gut unterhalten gefühlt.

Eric Ballerstedt, Vorstandsvorsitzender der LAG und erster Bürgermeister der Stadt Lindenberg, stellt fest, mit der Ausstellung Kulturgeschichte aus dem „Lindenberger Tageblatt“ festgehalten zu haben. „Mit dem LEADER-Projekt wird es uns möglich, kleine Projekte wie die Ausstellung unbürokratisch zu fördern sowie das Ehrenamt immer wieder wertzuschätzen und sichtbar zu machen.“

Franziska Möschel freut sich auf die Zeit, in der sie und ihre Vereinsmitglieder wieder aktiv werden können, um noch weitere geschichtsträchtige Ausstellungen zu konzipieren. „Schön wäre, eine Ausstellung des Lindenberger Baumeisters Johann Georg Specht zu kreieren.“, so Möschel. Hilfe bei den Recherchen erhält der Verein aus dem Stadtarchiv seitens Frau DeJans-Kathan, die seit Februar 2021 als Stadtarchivarin arbeitet. Ihr Ziel ist es, die umfangreichen schriftlichen Unterlagen des Archivs sowie ca. 6.000 Fotos zu digitalisieren. Uns hat es große Freude bereitet zu sehen, mit welchem Engagement die Damen ihrer Arbeit nachgehen, um das geschichtliche und kulturelle Erbe der Stadt Lindenberg zu erhalten! Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gmv-lindenberg.de und unter www.wbf-mbh.de.