Thomas Van Pelt (links) und Karl Heinz Rasch (rechts) vom Imkerverein Röthenbach

Die Aktivitäten des Imkervereins Röthenbach werden durch das Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ der hiesigen LEADER-Gruppe Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V. unterstützt. Der Imkerverein, der im Jahre 1934 gegründet wurde und ca. 30 Mitglieder umfasst, betreut aktuell um 150 Bienenvölker in und um Röthenbach.

Bereits in den letzten Jahren haben die Mitglieder um den Vorsitzenden Karl-Heinz Rasch die Öffentlichkeitsarbeit für das in seinen Worten „schönste Hobby der Welt“ ausgebaut. Dazu besuchen sie Schulklassen oder Kindergärten. Ziel des Vereins ist es, bereits in jungen Jahren Wissen zu vermitteln und die Umweltbildung zu stärken. Beispielsweise erklären Rasch und sein stellvertretender Vorsitzender Thomas Van Pelt den Kindern den Unterschied zwischen einer Wespe und einer Biene oder aber visualisieren ihnen mittels der finanzierten Schaubeute, wie sich das Bienenvolk über das Jahr gesehen verändert. Ab dem Frühling planen Rasch und Van Pelt den Kindern und Neuimkern die echten lebenden Bienenvölker zu zeigen. Dazu nutzen sie dann die neu gekauften Schleier. „Vor allem für ängstliche Kinder, sind die Schleier eine tolle Möglichkeit, trotzdem ein Bienenvolk von nah zu begutachten“, so Rasch.

Rasch selbst erzählt, dass er während seiner Berufsausbildung in seiner Freizeit an Schulungen an der Imkerschule Schwaben teilgenommen hat und er seitdem Feuer und Flamme ist für die Pflege und Betreuung seiner Bienen. So wurde er mit 23 Jahren jüngster Imkervorsitzender und brachte „frischen Wind“ in den Verein. Nun geht es ihm darum, Kinder aber auch viele Erwachsene für das Imkern zu begeistern, so dass sich diese mit der Umwelt, der Landwirtschaft und den sehr wirksamen Bienenprodukten befassen.

Dies teilt Van Pelt, seit 2017 Bienensachverständiger, der bereits früh damit begonnen hat, seine Kinder an den Umgang mit Bienen zu gewöhnen. „Es ist wichtig, Kinder in jungen Jahren für das Imkern, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen zu begeistern“, so Van Pelt. Auch die Imker selbst müssen sich mit dem Wandel der Zeit weiterentwickeln: „Früher waren Imker oft Einzelkämpfer“, sagt er selbstkritisch. „Wenn wir Kinder oder Neuimker ausbilden, gehen wir auch darauf ein, wie wichtig es ist, gemeinsam und voneinander zu lernen oder im Dialog und in Kooperation bspw. mit den Landwirten zu arbeiten. Schließlich sind wir – Landwirte und Imker – alle Pfleger der gleichen Landschaft und abhängig von dem, was uns Mutter Natur schenkt.“

Auch Vorträge für Imker werden von Rasch und Van Pelt gehalten. In verschiedenen Imkervereinen in der Region aber auch in Belgien – Van Pelts’ Heimat – werden verschiedenste Themen mit Herzblut und Engagement weitergetragen.

Die Gesamtkosten für die Schaubeute, 25 Schleier sowie Beamer und Leinwand konnten zu großen Teilen über europäische LEADER-Fördermittel beglichen werden. „Bürgerschaftliches Engagement prägt unsere Region. Wir freuen uns sehr, dass wir durch die LEADER-Mittel den Imkerverein Röthenbach in seiner Arbeit unterstützen können“, bekräftigt Landrat Elmar Stegmann, Vorsitzender des Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V., im Rahmen der Ehrung aller Projektträger Anfang Dezember. Dabei betont Rasch: „Durch die Förderung ist es nun möglich noch mehr zu bewegen und zu vermitteln. Wir freuen uns sehr darüber!“.