„Die Herausforderungen des Tourismus befinden sich im Wandel. Die Rahmenbedingungen ändern sich, die Wünsche der Gäste, aber auch die Anforderungen der Einheimischen. Grund genug ein Projekt anzustoßen, das sich mit dieser Situation näher befasst.“, so Christof Endreß, 1. Vorsitzender der Regionalentwicklung Oberallgäu, bei der offiziellen Übergabe des Zuwendungsbescheides des Projekts „Nachhaltigkeit im Lebensraum Allgäu erleben“.

Am 04.08.2022 gab es für das Kooperationsprojekt „Nachhaltigkeit im Lebensraum Allgäu erleben“, initiiert durch die Allgäu GmbH und vertreten durch Geschäftsführer Bernhard Joachim sowie Laura Schmidt, grünes Licht. In kleiner Runde wurde die Fördertafel durch Christof Endreß und Eva Osterrieder von der Regionalentwicklung Oberallgäu sowie Veronika Hämmerle, LEADER-Koordinatorin vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten überreicht. Hämmerle begründet die Bewilligung seitens des Amts folgendermaßen: „Dieses Projekt hat großes Potential, den vielbemühten Begriff Nachhaltigkeit genau zu definieren und vor allem konkret und glaubwürdig für Einheimische und Gäste in der Region darzustellen.“

Konkret geht es in dem Kooperationsprojekt der vier Allgäuer Lokalen Aktionsgruppen (Regionalentwicklung Oberallgäu e.V., LAG bergaufland Ostallgäu e. V., Kneippland® Unterallgäu e.V. und Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee e.V.) vor allem darum, die Balance von Ökologie, Ökonomie und Sozialem für Ein-heimische und Gäste im Lebensraum Allgäu glaubwürdig erlebbar zu gestalten. Dafür soll das Thema Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip bei touristischen Partnern etabliert und als Querschnittsthema in den Geschäftsfeldern der Allgäu GmbH verankert werden.

Dass hier Handlungsbedarf besteht, zeigte das Vorgänger-Projekt „Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu“, das von 2018 bis 2020 bei der Allgäu GmbH angesiedelt war. „Mit diesem Projekt haben wir bereits eine Grundlage geschaffen, das Thema Nachhaltigkeit spezifischer einzubinden. Nun geht es darum, diese Basis weiterzuentwickeln, um ein Gesamtbild zu schaffen. Das Thema Nachhaltigkeit muss greifbarer gemacht werden.“, so Laura Schmidt von der Allgäu GmbH. Und Geschäftsführer Bernhard Joachim ergänzt: „Unsere Arbeit ist dabei sich zu verändern. Wir müssen sie noch stärker in den Lebensraum Allgäu integrieren. Es geht schon lange nicht mehr um Gästerekordzahlen, sondern um ein sinnvolles Miteinander. Wir sprechen hier von Lebensraummanagement.“

Geschaffen werden soll dies, indem bereits vorhandene, nachhaltig ausgerichtete Angebote gefördert sowie für Einheimische und Gäste gebündelt dargestellt werden. Dies geht vom Bereich der Beherbergung und Gastronomie über die Mobilität bis hin zur Freizeitgestaltung in der Natur. Die Angebote können aber nur vermittelt, erfahren und bestmöglich vermarktet werden, wenn sie entlang der gesamten Leistungskette glaubhaft abgebildet werden. Der Gefahr des sogenannten „Greenwashings“ muss dabei konsequent entgegen gearbeitet werden. Die Nachhaltigkeit muss für jeden nachvollziehbar, offen und transparent sein.

Begrüßt wird das Projekt von Vize-Landrat Roman Haug und Robert Frei vom Tourismusverband Ostallgäu. Dieser merkt an: „Wir erleben einen Umschwung. Touristische Angebote werden in Zukunft anders aussehen müssen. Die Bewusstseinsbildung steht dabei im Vordergrund. Dafür muss man mit den Verantwortlichen zusammenarbeiten. Nur so kann etwas geschaffen werden, das nicht kurzfristig zieht, sondern zukunftsfähig ist. Oder mit anderen Worten: nachhaltig. Hier kann das Projekt sicher viel bewirken.“