Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Die Wanderausstellung beabsichtigt eine öffentlichkeitswirksame Präsentation der Ergebnisse des Projekts „Erhalt und Nutzung alter Kernobstsorten in der Region Allgäu – Bayerischer Bodensee – Kartierung der Sorten und Erhalt im Sortengarten“ in Form einer geführten Sortenausstellung zu Allgäuer Apfel- und Birnensorten. Nicht nur die Experten des Obstbaus sindern auch und vor allem der Normalverbraucher sowie Kinder und Jugendliche sollen emotional angesprochen und begeistert werden.

Das Leader-Projekt zur Erfassung der Vielfalt alter regionaltypischer Apfel- und Birnensorten geht im August 2013 zu Ende. Es wurden insgesamt über 300 verschiedene Sorten erfasst, darunter einige, deren Vorkommen ausschließlich oder hauptsächlich auf das Allgäu beschränkt ist.

Die ältesten vorgefundenen Bäume sind 300 -400 Jahre alt. Das Sortenspektrum des Allgäus reicht damit bis weit in die Anfänge des Landschaftsobstbaus überhaupt zurück. Im eigens dafür eingerichteten Sortengarten an der Versuchsstation für Obstbau in Schlachters stehen jeweils 84 der gefährdetsten und erhaltenswertesten Apfel- und Birnensorten. So konnte ein reichhaltiges genetisches und kulturelles Erbe der Region bewahrt werden, das auch über die Grenzen hinaus einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Diversität der Obstsorten leistet. Einige der aufgefundenen Sorten erweisen sich zudem als feuerbrandtolerant und sind auch noch in Zukunft besonders anbauwürdig.

Die Bäume des Erhaltungsgartens werden frühestens in zwei bis drei Jahren nennenswert Früchte tragen. Bis dahin bleibt die sehenswerte Vielfalt den Blicken der interessierten Öffentlichkeit mehr oder weniger verborgen. Eine Ausstellung direkt am Anschluss des Projektes macht den Erfolg und die Bedeutung des Projektes nochmals für alle Beteiligten erlebbar. Ebenso gilt das für die allgemeine Öffentlichkeit, die vielfach durch Zeitungs-, Radio- und Fernsehbeiträgen während des Projektes informiert wurden und durch eine Sortenausstellung anschaulich die Ergebnisse des Projekts und damit die Bedeutung und Nutzen alter Sorten der Region erfahren.

Projektziele

  • Vielfalt, Nutzen und Schönheit von Äpfeln und Birnen aus der Region lebendig darstellen vor dem Hintergrund des abgelaufenen Projektes
  • Geschichte und Bedeutung von Obst in der Region anschaulich vermitteln Schülern Lust auf Obst machen und darauf, selbst einen Obstbaum zu pflanzen
  • Ergebnisse des Kartierungsprojekts und damit die Bedeutung von Leader für die Region herausstellen
  • Bedeutung für die Gesundheit/Ernährung hervorheben
  • botanische und ökologische Grundkenntnisse vermitteln

Maßnahmen

Inhalt des Projekts ist eine Wanderausstellung. Es werden etwa 100 Apfel- und Birnensorten, die typisch für die Allgäuer Kulturlandschaft sind, ausgestellt. Davon werden etwa 5 – 10 besonders hervorgehoben, die auch heute noch uneingeschränkt zu empfehlen, aber kaum mehr bekannt sind. An ihnen wird exemplarisch Geschichte, Verwendung und Nutzen der Sorten hervorgehoben. Zu jeder dieser ausgewählten Sorten gibt es ausführliche optisch ansprechend gestaltete Informationen.

Der größte Teil der Sorten wird mit einem Kurzporträt auf einem kleinen Sortenschild vorgestellt. Als besondere Blickfänge dienen zwei kreativ gestaltete Elemente (z.B. bunte Holzskulpturen in Apfel- und Birnenform), auf denen Früchte ausgewählter Sorten jeweils attraktiv platziert werden können. Auf einem Bildschirm werden Filme gezeigt, die im Laufe des Projektes durch das Bayerische Fernsehen entstanden sind, ergänzt durch eine Präsentation mit Bildern aus der Erfassungs- und Erhaltungsarbeit vor Ort. Interessierte Gruppen werden durch die Ausstellung geführt. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf Schulklassen und Obst- und Gartenbauvereine gelegt.

Die Stellwände mit den Infos werden so konstruiert, dass sie auch für die nächsten Jahre für Sortenausstellungen oder Informationen zum Thema Sortenvielfalt in der Region genutzt werden können.

Die Sortenausstellung wird in 2013 abwechselnd an zentralen Orten der vier Landkreise Ober-, Ost- und Unter- und Westallgäu jeweils über eine auf den jeweiligen Ausstellungsort abgestimmte Dauer gezeigt, auf jeden Fall immer aber immer inklusive von mindestens einem Wochenende.

1. Fachkraft für Organisation, Koordination und Betreuung. Die Aufgaben im Einzelnen sind:

  • Informationen zu den Sorten aufbereiten (auch Sortenschilder, Quiz, Poster)
  • Dienstleistung durch Grafiker und Schreiner (Präsentationselemente) koordinieren und begleiten
  • Auswahl der Sorten nach Verfügbarkeit in der Region (witterungsabhängig), Beschaffung
  • Organisation von Räumlichkeiten (in Abstimmung mit den Vereinen und Fachberatern vor Ort)
  • Transport sowie Auf- und Abbau der Ausstellung (mit Unterstützung Ehrenamtlicher aus den Vereinen)
  • Führungen durch die Ausstellung, Terminkoordination (auch mit Schulen)

2. Druckkosten, Grafiker
3. Handwerker (ev. Schreiner)
4. Material: Stellwände, Flyer für Kinder mit Quiz und Infos, Sortenschilder, Fruchtkörbe oder -schalen, Infotafeln/Roll-up, Bildschirm

Projekt im Überblick
ProjekttitelAltes Streuobst – neu erleben
ProjektträgerFörderverein Obstbauschule Schlachters e.V.
Projektgebietgesamtes Allgäu mit kreisfreien Städten
Beteiligte LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee
Gesamtkosten
59.000 Euro
Fördersumme29.748 Euro
Projektlaufzeit2013-2014
FörderinstrumentLEADER 2007-2013
Bezug zum REKSicherstellung einer lohnenden Landwirtschaft durch Förderung der Produktion und Vermarktung von Produkten aus der Region (Schlüsselprojekt 3)