Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Ein Kooperationsprojekt der LAG Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee, der LAG Nordschwarzwald und der Regionalentwicklung Vorarlberg.
Die Baumart Weißtanne (Abies alba) hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in den niederschlagsreichen nördlichen Randalpen. Sie zeichnet sich durch verschiedene hervorragende Eigenschaften aus. Die Tanne kann in der Jugend jahrzehntelang mit geringem Licht im Schatten anderer Bäume auskommen, um sich erst später bei ausreichend vorhandenem Licht richtig zu entfalten.
Mit ihrem tief reichenden Wurzelwerk trägt sie wesentlich zur Stabilität des Waldgefüges gegenüber Stürmen bei. Die tiefe Durchwurzelung des Bodens verbessert aber auch die Armierung des Bodens und kann dadurch Hänge vor oberflächigen Rutschungen und Erosion schützen. Die Tanne leistet einen wertvollen Beitrag als Tischbaumart und vermindert durch die Beimischung die Schadenanfälligkeit reiner Fichtenbestände gegenüber dem Borkenkäfer (Zuber 2000). Die Eigenschaften des Holzes werden häufig unterschätzt. Gegenüber der Fichte wird Weißtannenholz wetterbeständiger und dauerhafter eingeschätzt und weist weniger Harzgänge auf (Häni 2004).
Der Anteil der Weißtanne nimmt in unseren Wäldern aber zunehmend ab. Kahlschlagwirtschaft und Waldweide haben die Tanne zurückgedrängt. Aus wirtschaftlichen Überlegungen und der höheren Disposition gegenüber Wildverbiss und Witterung wurde von den Förstern die Fichte bevorzugt. Unter dem negativen Image leidet die Tanne teilweise heute noch.
Um das Image der Weißtanne zu verbessern, wurde bereits im Rahmen eines Projektes in der Leader+ Periode transnational zusammengearbeitet und verschiedene Imagebroschüren und Exkursionsführer (z.B. „Tannenland“) erstellt. In Kombination mit der Erarbeitung regionalspezifischer Inhalte wie Lieferantenverzeichnissen und regionalen Anwendungsbeispielen konnte das Image zwar verbessert und die Nachfrage leicht gesteigert werden. Es zeigt sich aber, dass zur nachhaltigen Förderung weitere und vor allem kontinuierliche Imagearbeit vonnöten ist.
Projektziele
Ein internationaler Weißtannenwettbewerb soll die Weißtanne wieder verstärkt ins Bewusstsein bringen. Ein solcher Preis eignet sich sehr gut, um einerseits die Weißtannenakteure in ihren Bestrebungen zur vermehrten Verwendung zu unterstützen und andererseits die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese Baumart und deren vielseitige Verwendungsmöglichkeiten zu lenken
Hauptziel ist:
- Verbesserung der Verfügbarkeit durch größere Vorratshaltung an Weißtannenhol
- die breite Bekanntmachung besonders der waldbaulichen Bedeutung der Weißtanne in den Regionen (Breitenwirkung) – die Image- und Profilverbesserung der Holzart
- die Steigerung des Tannenholzabsatzes (Schützen durch Nützen)
- die Förderung von Innovationen durch Erweiterung der Produktpalette
Zielgruppe:
- Gruppe der Endverbraucher, die angeregt durch PR Aktionen, verschiedene Produkte aus Weißtanne nachfragen sollen
- Gruppe der Einreicher: Waldbesitzer, Lieferanten, Holzverarbeiter, Planer, Designer, Architekten.
Inhalte:
die Konzeption, die Organisation und die Verleihung eines internationalen Weißtannenpreises.
Folgenden Preiskategorien sind vorgesehen:
- Waldbau und Ökologie
- Gebäude privat
- Gebäude öffentlich
- Möbel und Innenausbau
- Produktinnovation
- Sonderpreis Region
Projekttitel | Internationaler Weißtannenpreis Nordschwarzwald – Allgäu – Vorarlberg |
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Projektträger | Allgäu: wbv Westallgäu Schwarzwald: Landkreis Vorarlberg: Waldverband Vorarlberg |
Projektgebiet | Westallgäu-Bayerischer Bodensee, Nordschwarzwald und Vorarlberg |
Beteiligte LAG | Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee Nordschwarzwald Regionalentwicklung Vorarlberg |
Gesamtkosten | 37.961 Euro |
Fördersumme | 22.330 Euro |
Projektlaufzeit | 2012-2014 |
Förderinstrument | LEADER 2007-2013 |
Bezug zum REK | Sicherstellung einer lohnenden Landwirtschaft durch Förderung der Produktion und Vermarktung von Produkten aus der Region |