Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Die Lage an der „Oberen Salzstraße“ hat die Geschichte des Westallgäus stark geprägt. Gerade Simmerberg als Standort einer Salzfaktorei spielte dabei eine wichtige Rolle.
Der Markt Weiler-Simmerberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Gegenwart an die glorreiche Zeit des Salzhandels und dessen geschichtliche Bedeutung für die gesamte Region zu erinnern. Für den Erhalt des kulturellen Erbes, das so wichtig ist für das Verständnis unserer heutigen Kulturlandschaft und der regionalen Identität, wird deshalb der Markt Weiler-Simmerberg und seine Projektpartner auf den bereits vorhandenen Strukturen aufbauen und das Thema „Salzgeschichte“ für die Bevölkerung und die Touristen dauerhaft erlebbar machen.
Durch den regelmäßig stattfindenden „Historischen Salzzug“, der von Immenstadt über Oberstaufen, Stiefenhofen, Oberreute nach Weiler-Simmerberg führt und breit beworben wird, werden auch gute touristische Potentiale genutzt und die Wertschöpfung im ländliches Raum erhöht.
Aus touristischer Sicht ist die Region bzw. Destination auch im Sinne des Regionalentwicklungs-Konzepts der LAG Westallgäu-Bayerischer Bodensee gefordert, ihre vorhandenen charakteristischen Potenziale weiter auszuschöpfen. Die Lage an der „Salzstraße“ und die geschichtliche Bedeutung kann in diesem Zusammenhang durchaus als Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Regionen herangezogen werden. Durch die Inwertsetzung dieses USPs wird das vorhandene touristische Gesamtangebot sinnvoll ergänzt.
Kulturhistorisch betrachtet, hatte die „Salzstraße durch das Allgäu“ fundamentalen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung der gesamten Region. Bis in die 60er und 70er Jahre des 20ten Jahrhunderts hinein hatten die im Zusammenhang mit dem Salztransport entstandenen Handwerksbetriebe bestand, obwohl der Salzhandel Mitte des 19ten Jahrhunderts bereits eingestellt wurde. Die Gründung der heute noch existierenden Bräustatt & Taferne in Simmerberg (Aktienbrauerei Simmerberg) geht ebenfalls auf den Salzhandel zurück.
Befragt man heute jedoch Einheimische oder Touristen, ist dieser wichtige Teil der Vergangenheit kaum bekannt. Ist man als Gast nicht „zufällig“ zu Zeiten des „Historischen Salzzuges“ vor Ort oder liest man als Einheimischer nicht gerade alle drei Jahre einen Presseartikel zum Thema „Salztransport und Salzhandel“, gestaltet es sich als sehr schwer, überhaupt auf das Thema zu stoßen. Der Markt Weiler-Simmerberg möchte dem entgegenwirken und das kulturelle Erbe auch für nachfolgende Generationen dauerhaft erhalten und erlebbar machen.
Projektziele
Schaffung von Infrastruktur, um die Themen „Salzstraße“ und „Bedeutung des Salzhandels“ besser aufzugreifen und zu vermitteln.
Maßnahmen
Generell lässt sich das Projekt „Belebung der Salzstraße“ in zwei Teilprojekte unterteilen:
In Teilprojekt I geht es um die Installation fester, dauerhafter Infrastruktur zum Thema „Salzgeschichte und Salzstraße“.
Teilprojekt II beinhaltet die Ergänzung des „Historischen Salzzuges“ durch vier originalgetreue Fuhrwerke sowie passende Requisiten. Ergänzend soll das Thema „Salzgeschichte“ auch zwischen dem im Dreijahres-Rhythmus stattfindenden „Historischen Salzzug“ bespielt und inszeniert werden.
Projekttitel | Die „Salzstraße“ von Hall in Tirol durch das Allgäu zum Bodensee |
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Projektträger | Markt Weiler-Simmerberg |
Projektgebiet | Markt Oberstaufen, Gemeinde Oberreute, Markt Weiler-Simmerberg |
Beteiligte LAG | Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee |
Gesamtkosten | 126.080 Euro |
Fördersumme | 56.000 Euro |
Projektlaufzeit | 2014-2015 |
Förderinstrument | LEADER 2007-2013 |
Bezug zum REK | Zielgruppengerechte Verbesserung der Tourismus- und Freizeitinfrastruktur |