Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Das Thema Demenz, Hilfen für pflegende Angehörige und in diesem Bereich tätige ehrenamtliche Helfer ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch im Allgäu in Stadt und Land ein zunehmend wichtiges Thema.
Im Allgäu gibt es engagierte Verwaltungen, Vereine und ehrenamtliche Initiativen die sich den Themen Demenz, Ehrenamt, Schulungen und Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige zuwenden. Aufgrund eines Alpin-Space-Projektes „Ehrenamtliche Demenz-Hilfe Allgäu“ unter Leitung des Vereins Familiengesundheit 21 e.V. ist ein regionales Netzwerk von Experten entstanden.
Um die nachhaltige Entwicklung der entstandenen anerkannten niedrigschwelligen Betreuungsangebote zu stärken, sind jedoch weitergehende Projektmaßnahmen notwendig. So müssen die bestehenden Angebote zur Sicherung der Nachhaltigkeit ausgebaut und vertiefend und mit den professionellen Strukturen vernetzt werden. Zudem wurden v. a. in den Landkreisen Lücken von gemeindenahen Angeboten an Beratung und Schulungen im Allgäu identifiziert. Aber auch in den kreisfreien Städten wird von einem erforderlichen weiteren Ausbau der bestehenden Angebote ausgegangen um den zukünftigen Anforderungen von Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege näher zu kommen.
Der Ausbau der Strukturen der Demenz-Hilfe für das gesamte Allgäu ist notwendig, um die aktuell noch vorhandenen Potentiale des Ehrenamtes besser ausschöpfen zu können und weitere Angebote für pflegende Angehörige und ehrenamtlich Pflegende in der Demenz-Hilfe nachhaltig zu sichern. Auch im Bereich der Ehrenamtlichkeit ist mit einem zunehmenden Wettbewerb um engagierte Bürgerinnen und Bürger zu rechnen.
Projektziele
Im Rahmen des Projektes wird in den Landkreisen und kreisfreien Städten der Region Allgäu die gemeinsame Entwicklung von gemeindenahen, qualitativ hochwertigen Maßnahmen zur Demenzhilfe unterstützt. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den Fachstellen für Seniorenangelegenheiten der Kommunen, den Senioren-Beauftragten der Gemeinden und Landkreise, bürgernahen Ehrenamtsinitiativen und den professionellen Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen.
Update 2015: Im Landkreis Lindau (Bodensee) sind mittlerweile zwei Kontaktstellen in den Städten Lindau und Lindenberg entstanden. Hier finden Sie weiterführende Informationen.
Maßnahmen
Es sollen Strukturen im Sinne der anerkannten Betreuungsangebote nach § 45 b + d SGB XI geschaffen werden. Diese verfolgen folgende Ziele für die Region Allgäu:
- Schaffung von flächendeckenden Kontaktstellen der Demenz-Hilfe mit Hilfe ortsansässiger Vereine, Initiativen und Organisationen, welche nach Projektabschluss selbstständig und nachhaltig Schulungen, Betreuungsangebote und Beratung anbieten.
- Durch die Beratung zur weiteren Professionalisierung der Initiativen, die sich in der Demenz-Hilfe engagieren, können die gesetzlichen Förderungen ausgebaut werden und damit die Nachhaltigkeit der Hilfsangebote nach § 45 b + d SGB für demenzbetroffene Bürger und ihre Familien gesichert werden.
- Initiierung und Unterstützung der Vernetzungsprozesse der Initiativen im Allgäu mit dem Ziel einer verbesserten Zusammenarbeit in den Bereichen Fortbildung und Schulungen, Kommunikation und Erreichbarkeit der Angebote und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu erreichen.
- Ausbau des Allgäuer Unterstützungskreises der Demenz-Hilfe für die Bereiche Unterstützung bei Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Erschließen der Zielgruppen, fachliche Beratung, politische Unterstützung und Fundraising.
- Prozessuntersuchung und -gestaltung der Hilfeanfrage für betroffene Familien, um eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die Familien durch ortsansässige Demenzhelfer zu ermöglichen.
- Gewinnung von Freiwilligen für die Betreuung von demenzbetroffenen und pflegebedürftigen Menschen und Entlastung von pflegenden Angehörigen.
- Vorbereitung von Ehrenamtlichen- und Angehörigen-Schulungen in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Initiativen.
- Vorbereitung von Schulungen für besondere Zielgruppen im Hinblick auf die Entwicklung demenzfreundlicher Kommunen.
Konkret geförderte Schritte:
- Projektleitung und fachliche Projektumsetzung
- Kommunikationskonzeption und Umsetzungsbegleitung
- Werbemittel, Öffentlichkeitsarbeit
Projekttitel | Kontaktstellen Demenzhilfe Allgäu |
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Projektträger | Allgäu GmbH |
Projektgebiet | Landkreise Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu sowie kreisfreie Städte Memmingen, Kaufbeuren, Kempten |
Beteiligte LAG | Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee, bergaufland Ostallgäu, Kneippland Unterallgäu, Regionalentwicklung Oberallgäu |
Gesamtkosten | 210.084 Euro |
Fördersumme | 126.050 Euro |
Projektlaufzeit | 2013-2015 |
Förderinstrument | LEADER 2007-2013 |
Bezug zum REK | Sicherstellung der gemeindenahen Versorgung für jedermann, insbesondere für ältere Menschen, für Familien und für Menschen mit Handicap |