Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Das Caritas Seniorenzentrum St. Martin in Lindenberg hat es sich seit seiner Gründung ausdrücklich zum Ziel gemacht, ein „offenes Senioren-Wohnkonzept“ umzusetzen. Durch Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten in einem Umfeld des sozialen Miteinanders von Jung und Alt werden Generationen bewusst zusammengeführt und der Kontakt zwischen den Bewohnern des Seniorenzentrums und der Bevölkerung Lindenbergs wird gefördert. Sowohl die Infrastruktur der Einrichtung als auch zahlreiche Aktionen rund um den Betrieb des Seniorenzentrums in den letzten Jahren zeugen von dieser Absicht.

Das Seniorenzentrum unterhält einen offenen Mittagstisch mit schmackhaften und gesunden Speisen von 12:00 bis 13:00 Uhr für alle Bürgerinnen und Bürger in der Cafeteria des Caritas-Seniorenzentrums St. Martin für etwa 60 bis 80 Personen. Das Angebot wird von jungen und berufstätigen Menschen wie auch von Senioren und Familien gerne angenommen. Sogar ein Internetzugang über W-LAN ist in der Cafeteria kostenlos möglich.

Die Lage des Seniorenzentrums ist ideal, befindet es sich doch fußläufig und in nächster Nähe zu einem großen Wohn- und Mischgebiet mit Kinderhort und Kindergarten (Parksiedlung und Ellgassen) und direkt an einem sehr beliebten Ausfallweg der Stadt in Richtung Radweg, der von einer großen Zielgruppe (Sportler, Hundebesitzer, Wanderer, Skater, Radfahrer, Familien mit Kindern) häufig und regelmäßig genutzt wird.
Eine gut frequentierte ärztliche Gemeinschaftspraxis liegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Das Seniorenzentrum St. Martin strebt im Moment das Zertifikat „Vom Kneipp-Bund e.V. anerkannte Einrichtung“ an. Zwei  Mitarbeiter/innen werden umfassend in den fünf Kneippschen Elementen geschult. Das Seniorenzentrum St. Martin hat bereits ein  Kneipp-Wassertretbecken und ein Armbecken, welche von den Bewohnern des Seniorenzentrums und den  Einwohnern von Lindenberg rege genutzt werden.

Projektziele

Bewegung macht glücklich. Das merkt jeder, der in freier Natur wandern geht. Das weiß jeder, der vom Joggen erschöpft, aber zufrieden mit sich selbst heimgekehrt ist. Der Grund dafür sind körpereigene Botenstoffe wie Serotonin, die der Organismus beim Sport verstärkt ausschüttet.

Viele weitere gute Gründe sprechen dafür, sich regelmäßig zu bewegen. Regelmäßige körperliche Aktivität baut Muskeln auf, die für eine aufrechte Haltung wichtig sind. Bringt den Stoffwechsel im Körper in Schwung, beugt Krankheiten wie Diabetes vor, hilft beim Abnehmen, ist für gut Herz und Gefäße. Gerade für Senioren ist es immens wichtig, sich mäßig aber regelmäßig sportlich zu betätigen.

Ein wohldurchdachtes erweitertes Bewegungsangebot soll auch zukünftig und verstärkt dazu beitragen, die Vitalität und Lebensfreude der Seniorinnen und Senioren  und der auswärtigen Besucher zu erhalten und sogar zu steigern. Dieses Angebot soll generationenübergreifend und für alle Altersgruppen erweitert und barrierefrei gestaltet werden. Ziel ist es, auf der einen Seite einer Ghettoisierung der Personen im Seniorenzentrum vorzubeugen und über die Schiene Sport, Bewegung und Fitnesstraining in Gesellschaft den Anschluss an einen noch aktiv im Leben stehenden Personenkreis zu erhalten. Ebenso sollen auf der anderen Seite Berührungsängste und Zukunftsängste in Bezug auf das in unserer Gesellschaft stigmatisierte Thema des „Altwerdens“ und der „Heimunterbringung“ abgebaut und in ein positives Image gefördert werden. Auch Menschen mit Handicaps sollen hier ein Bewegungs- und Fitnessangebot auf unkomplizierte und frei zugängliche Art und in Gemeinschaft mit anderen erhalten. Die alters- und statusunabhängigen sozialen Kontakte werden durch das Projekt in vielfältiger Weise gefördert und in einer aktiven  und gesundheitsfördernden Art und Weise umgesetzt. Neben der körperlichen Agilität  soll bei allen Teilnehmern vor allem eine geistig-soziale Beweglichkeit erhalten und gefördert werden. Die Kombination beider Elemente wird in der modernen Medizin- und Hirnforschung ausdrücklich als symbiotisch und sich gegenseitig verstärkend dargestellt.

Maßnahmen

Hierfür sollen drei Freiluftfitnessgeräte am Kneipp-Becken aufgestellt werden:

  • der Stepptrainer, der die Beinbeweglichkeit, die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur trainiert
  • ein Taillentrainer, der die Hüft- und Lendenmuskulatur sowie die diagonal- und quer verlaufenden Anteile der Bauchmuskulatur und die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördert
  • ein Arm- und Schultertrainer für das Training der Brust-, Schulter und oberen Rückenmuskulatur für die  Beweglichkeit der Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenke
  • ein Halter und die Übungsanleitungstafel

Die geschulten Mitarbeiter des Seniorenzentrums und ehrenamtliche Mitglieder im Kneipp-Verein Lindenberg bieten Übungs- und Trainingsstunden im Rahmen von festen Zeitplänen für die Bewohner des Seniorenzentrums und die Bewohner Lindenbergs an. Diese Stunden werden öffentlich bekannt gemacht und beworben.

Durch die fachliche Anleitung und Animation werden auch bis dahin sportlich unbedarfte Personen angesprochen. Die Nähe zum Wohngebiet macht diese Betätigung für viele Teilnehmer unkompliziert. Sie können sich quasi en passant ohne Anfahrt oder besondere Sportkleidung an der frischen Luft bewegen und dabei die Gesellschaft der anderen genießen. Auch ohne feste Termine können die Sportgeräte jederzeit genutzt werden. Die Geräte sind motivierend, kommunikationsfördernd, sicher, wirkungsvoll, barrierefrei, selbsterklärend und vandalismusresistent.

Projekt im Überblick
ProjekttitelSenioren bleiben in Bewegung

ProjektträgerStadt Lindenberg
ProjektgebietStadt Lindenberg
Beteiligte LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee
Gesamtkosten
15.000 Euro
Fördersumme6.302 Euro
Projektlaufzeit2013 – 2014
FörderinstrumentLEADER 2007-2013
Bezug zum REKSicherstellung der gemeindenahen Versorgung für jedermann, insbesondere für ältere Menschen, für Familien und für Menschen mit Handicap