Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Geplant ist die Sanierung und Umbau des ehemaligen Messnerhauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus mit Demenzbetreuung in Grünenbach. Hierzu müssen Umbaumaßnahmen durchgeführt und die Inneneinrichtung entsprechend der Zweckbestimmung angeschafft werden. Das Gebäude ist momentan noch im Besitz der Pfarrkirchenstiftung Grünenbach. Es steht seit längerem zu zwei Drittel leer und dient mit dem restlichen Raum auf der Westseite als Vereinsheim für die örtliche Blasmusikkapelle. Der östliche Teil des Gebäudes steht im Augenmerk des Denkmalschutzes und wurde bis 1952 als Dorfschule genutzt. Die ehemaligen Stallungen im Mittelbereich sind in einem desolaten Zustand und müssen neu gebaut werden.
Projektziele
In den Räumen soll eine Tagesbetreuung für Demenzkranke angeboten werden. Die Demenzbetreuung erfolgt durch einen externen Pflegedienst. Die Räume werden für die Senioren bereitgestellt, in denen sie sich regelmäßig treffen können. Es ist angedacht, dass das Gebäude als Treffpunkt für die örtlichen Vereine (Musikverein) und Verbünde sowie als Gemeinschaftsstätte für kirchliche Zwecke dient.
Hinter dem Projekt steckt weiterhin das Ziel, kirchliche Beratung und Seelsorge, Anlaufstelle für gemeindliche Belange und Vereinskultur sowie die Tagesbetreuung von Demenzkranken in einem Gebäude zu etablieren.
Weitere konkrete Ziele des Dorfgemeinschaftshauses Grünenbach:
- Dörfliches Leben: Erhalt und Stärkung des dörflichen Lebens in Grünenbach.
- Abwanderung: Für ein eigenständiges Dorleben ist das Dorfgemeinschaftshaus ein wichtiger Bestandteil. Es verhindert die Abwanderung der Bevölkerung, wenn ein geselliges Zusammensein stattfinden soll.
- Soziales Miteinander: Sicherung des sozialen Miteinanders der verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
- Einbindung der Senioren und der Demenzkranken in das Ortsleben. Es soll eine Tagesbetreuung für Demenzkranke und Seniorennachmittage in den Räumen des Dorfgemeinschaftshauses angeboten werden. Dadurch können Senioren und Demenzkranke am Leben der Gemeinde teilnehmen und somit den Ort mit ihren Fähigkeiten und ihren Erfahrungswissen bereichern.
- Bekanntmachung der besonderen Bedeutung durch Krankheitsbilder (Demenz) und deren demografische Herausforderung
- Steigerung der Akzeptanz von Demenzkranken und Ihre Angehörigen in der Gemeinde
- Innovationen fördern: Kirche, Gemeinde mit Demenzkranken unter einem Dach integriert
- Verbesserung der Lebensqualität: Aufgrund der Sanierung der Gebäudesubstanz kann die Gemeinde Grünenbach ihren Bürgern eine Vielzahl von Räumlichkeiten anbieten. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität der Bürger.
Maßnahmen
Gebäudesanierung
Das ursprünglich als Kaplanhaus errichtete Gebäude ist in drei Bauteile gegliedert: der alte Hausstock im Osten, der mittlere ehemalige Stallteil und den in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts erneuerte Scheunenteil im Westen. Aus denkmalpflegerischer Sicht ist nur der östliche alte Hausstock als erhaltenswert anzusehen. In diesem Teil darf auch an der Gebäudestruktur keine Veränderung vorgenommen werden. Im Zuge der geplanten Umnutzung wird der komplette Mittelteil abgebrochen und neu aufgebaut.
So entsteht im Erdgeschoss des Gebäudes ein neuer großer Veranstaltungsraum. Dieser wird durch ein nach Süden angebautes Foyer erschlossen und erhält neben den WCs für Damen und Herren ein behindertengerechtes WC, welches auch tagsüber öffentlich zugänglich ist. Der geländebedingte Höhenunterschied zwischen Foyer und Veranstaltungsraum wird durch eine Treppe bzw. einen Hebelift für Rollstuhlfahrer überwunden. Eine Abtrennung des Foyers vom Vorraum des Veranstaltungsraumes ist mittels einer verschließbaren Glasschiebewand vorgesehen. Der Technikraum für eine Holzpellets-Anlage ist ebenfalls im Erdgeschoss angeordnet.
Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt über die Treppe des gemeinsamen Foyers sowie einen ebenerdigen Außenzugang, der sich durch die besondere Geländetopografie ohne große zusätzliche Eingriffe ergibt. Hier sind neben dem erweiterten Musikproberaum auch der kleine Veranstaltungsraum (ehemaliger Schulsaal) mit Nebenräumen und das Vereinsbüro angesiedelt. Auf dieser Ebene befindet sich ebenfalls ein behindertengerechtes WC.
Im Dachgeschoss sind verschiedene Lagerräume untergebracht.
Ein Anbau im Süden an das bestehende Gebäude ermöglicht die gemeinsame Erschließung der Räume im Erdgeschoss und im Obergeschoss. Neben dem alten Eingang in den Hausstock, der bestehen bleibt, erfolgt der Zugang zum großen Veranstaltungsraum von der Ostseite her ebenerdig. Die Räume im Obergeschoss können sowohl über eine interne Foyertreppe als auch über einen ebenerdigen Zugang von Westen her erreicht werden.
Senioren- und Demenzbetreuung
Die Gemeinde stellt für eine Tagesbetreuung für Senioren und Demenzkranke Bürger aus Grünenbach und dem Argental die Räumlichkeiten zur Verfügung. In einer geplanten Kooperation mit der Caritas-Sozialstation soll diese die fachliche Pflege übernehmen. In einem Pilotprojekt schafft die Gemeinde Grünenbach eine koordinierende Stelle auf Minijobbasis, die als Verbindungsglied zu den Senioren und als Motor des Betreuungsprojektes agiert. Später kann diese Stelle auf die Kommunen der Argentalgemeinden ausgeweitet werden.
Aufgaben der koordinierenden Stelle:
- Bindeglied zu den Senioren
- Organisation der Betreuungsangeboten
- Ansprechpartner für pflegende Angehörige
- Bindeglied Pflegedienst – Gemeinde – Senioren
- Koordination ehrenamtlicher Helfer
Projekttitel | Generationenstadel „Alte Schule“ Grünenbach |
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Projektträger | Gemeinde Grünenbach |
Projektgebiet | Grünenbach |
Beteiligte LAG | Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee |
Gesamtkosten | 1.027.765 Euro |
Fördersumme | 391.268 Euro |
Projektlaufzeit | 2013-2015 |
Förderinstrument | LEADER 2007-2013 |
Bezug zum REK | Regionale Basisinfrastruktur dauerhaft erhalten und ausbauen |