Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Die Kunsteisbahn in Lindenberg ist eine bestens eingeführte und bei Bevölkerung und Gästen des Westallgäus sehr beliebte Sport- und Freizeiteinrichtung. In unmittelbarer Nähe zum Lindenberger Naherholungsgebiet Waldsee gelegen stellt die Kunsteisbahn gewissermaßen das Herzstück des Lindenberger Wintertourismus dar.

Neben der touristischen Nutzung wird die Anlage intensiv durch den Schul- und den Breitensport genutzt, z.B. durch die Nachwuchs- und Aktivsportler der Eishockeyabteilung des TVL. Die Nutzung ist bisher auf die Wintermonate beschränkt. Für die Schulen bietet der Förderverein in den Wintermonaten einen vergünstigten Eintritt in Höhe von 1,50 Euro pro Schulkind an. Die Kindergärten der Region (oberer Landkreis) erhalten einmal pro Saison eine Gratisnutzung der Eisbahn.

Die Kunsteisbahn ist im Jahre 1998 als das erste interkommunale Projekte der Region von den fünf Westallgäuer Gemeinden Lindenberg, Scheidegg, Weiler, Heimenkirch und Oberreute errichtet worden. Seit 2008 wird sie mit großem Erfolg von einem aus einer Bürgerinitiative heraus gegründeten gemeinnützigen Förderverein mit dem Ziel betrieben, diese für Bevölkerung und Tourismus wichtige Einrichtung langfristig zu erhalten.

Die Eisfläche wird seit 16 Jahren betrieben und hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Die Oberfläche des Platzes kann seit einigen Jahren im Sommer nicht mehr benützt werden. Unter diesen Bedingungen ist der Fortbestand der gesamten Einrichtung auf Dauer gefährdet und die Reparaturmaßnahmen nehmen ein immer größeres Ausmaß an. Ziel ist es daher, das Haupteisfeld zu erneuern und die Anlage um ein weiteres Nebeneisfeld zu erweitern.

Aus ökologischer Sicht ist der Betrieb einer Kunsteisbahn so energiesparend wie möglich zu betreiben. Die derzeitige Anlage bleibt weit hinter dem technisch machbaren zurück, auch in dieser Hinsicht besteht deutlicher Handlungsbedarf.

Eine Sommernutzung (Open-Air-Kino), wie sie nach der energetischen Verbesserung und Erweiterung der Anlage in weit größerem Umfang möglich sein wird als bisher, wäre im Sinne einer nachhaltigen Nutzung als weiterer positiver Effekt zu nennen.

Projektziele

  • Die langfristige Sicherstellung des Betriebs der Kunsteisbahn für die regional ansässigen Einwohner/-innen, Vereine etc. als Hauptzielgruppen des Projekts.
  • Die Verringerung des Energieverbrauchs um rund 25% durch eine moderne Konstruktionsweise sowie damit einhergehender Erhöhung der Betriebssicherheit und einen nahezu 100%igen Schutz vor Leckagen.
  • Erweiterung des Haupteisfeldes durch eine Eisstockbahn, um eine zusätzliche Möglichkeit zu schaffen, einen Sport auszuüben, der in jedem Alter leicht erlernbar ist. Der Stocksport ist dem Kegeln verwandt und eine traditionelle, speziell in Bayern, sehr verwurzelte Sportart.
  • Sommernutzungen (Saisonverlängerung): Nach der Erneuerung wird das Haupteisfeld ganzjährig für Inlinehockey und Inlinekurse des Vereins und die neue Bahn ganzjährig für den Stocksport nutzbar sein. Zusätzlich soll das Gelände als Veranstaltungsort für z.B. ein Open-Air-Kino genutzt werden. Dies ist für sowohl für den Verein als auch die Stadt Lindenberg eine wesentliche Neuerung in der Nutzung des Areals.
  • Verbesserung der Auslastung: Die Kunsteisbahn hatte in den letzten Jahren pro Saison (Anfang November bis Ende Februar) durchschnittlich 17.000 Besucher, mittelfristig sollen sich die Besucherzahlen bei rund 20.000 pro Saison einpendeln.

Maßnahmen

  • Energetische Verbesserung des bestehenden Eisfeldes mit einer Abmessung von ca. 30 x 60 m. Dabei werden über dem bestehenden Eisfeld mehrere Trenn- und Gleitschichten sowie eine 12 cm dicke Stahlbetonplatte aufgebracht. Zur Kühlung der Fläche werden Stahlrohre direkt in der Betonfläche eingebaut. Im Umfeld der Eisfläche sind diverse kleine Umbau- und Anpassungsarbeiten, z.B. an den Banden, den angrenzenden Flächen und der Flutlichtanlage erforderlich. Die bestehende Kälteanlage soll generalüberholt werden.
  • Unter der Stahlbetonfläche wird eine 8 cm dicke Wärmedämmung eingebaut. Zusammen mit der bereits vorhandenen 6 cm starken Dämmung wird die Energieeffizienz massiv gesteigert.
  • Erstellung eines zusätzlichen Eisfeldes mit einer Abmessung von ca. 8 x 30 m. Neben der bestehenden Eisfläche müssen dabei der komplette Unterbau erstellt und die gleichen Trenn- und Gleitschichten, sowie die Betonfläche mit Stahlberohrungen errichtet werden.
  • Generalüberholung der bestehenden Kälteanlage
  • Umlegung und Erweiterung der Pistenzuleitungen
  • Planungs- und Projektierungskosten