LAG fördert Dorfbackhaus in Wohmbrechts und Racket-Sport-Area in Lindenberg

Bei der fünften Sitzung des Entscheidungsgremiums der Lokalen Aktionsgruppe Westallgäu-Bayerischer Bodensee am 9. Dezember 2024 in der Obstbauschule Schlachters wurde über LEADER-Projekte im Bereich der Daseinsvorsorge abgestimmt.

Zunächst berichtete Gastgeber Martin Lein, wie verschiedene LEADER-Projekte den Grundstein für die aktuelle Arbeit der Obstbauschule legten: So wurden zwischen 2009 und 2020 über 15.000 Apfel- und Birnbäume zunächst allgäuweit, später in ganz Schwaben systematisch erfasst, um einen Überblick über alte, seltene und regionaltypische Sorten zu erhalten. Ausgewählte Sorten werden seither im 5.000 m² großen Sortengarten in Schlachters zur Sicherung obstgenetischer Ressourcen kultiviert.

Nach der Information zum aktuellen Stand der Lokalen Entwicklungsstrategie durch die Regionalentwicklung stimmte das Entscheidungsgremium schließlich über zwei Projektideen im Bereich der Daseinsvorsorge ab, die beide positiv beschlossen wurden:

Mit einer LEADER-Förderung in Höhe von 15.989,51 Euro kann der Heimatverein Hergatz seinen lang gehegten Wunsch in die Tat umsetzen und an der Wohmbrechtser Grundschule ein Dorfbackhaus errichten. Als generations- und kulturübergreifender Begegnungsort von Einheimischen und Zugezogenen stärkt dieses die Dorfgemeinschaft, trägt zur Belebung des alten Handwerks bei und sensibilisiert für gesunde Ernährung. Der Brotbackofen soll, so der Vereinsvorsitzende Thomas Achberger, nicht nur vom Heimatverein, sondern auch von der benachbarten Grundschule, der Kirche und anderen Vereinen regelmäßig genutzt werden.

133.137,91 Euro Förderung erhält der Tennisclub Lindenberg für seine „Racket-Sport-Area“. Angesichts des durch Mitgliederzuwachs gestiegenen Bedarfs möchte der Verein seine Anlage erweitern. Geplant ist neben einem regulären Tennisplatz auch ein sogenannter Padel-Court, der den Spielern vor Ort ein breiteres Angebot bietet und die neue, im Trend liegende Tennisvariante ins Westallgäu bringt. „Wir wollen eine innovative Sportart ins Allgäu bringen und mit einer traditionellen Sportart verbinden“, beschreibt Vorstand Michael Haisermann die Motivation für die Projektidee des Lindenberger Tennisclubs.

Abschließend berichtete Antonio Hernandez von den Fliegenfischerfreunden Allgäu von den Aktivitäten des Vereins und dem geplanten Einsatz der im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ geförderten Temperaturmesssensoren. Diese sollen in der Oberen Argen und der Konstanzer Ach über mehrere Jahre die Wassertemperatur erfassen und dadurch Aufschluss über die Lebensbedingungen geben. Dies ist insofern wichtig, als die in der Region vorherrschenden Forellen und Äschen nur in kühlen, sauerstoffreichen Gewässern überleben können.

Das LAG-Management und der Vorsitzende danken allen Anwesenden herzlich für ihre Teilnahme und wünschen dem Heimatverein Hergatz ebenso wie dem Tennisclub Lindenberg viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer LEADER-Projekte.