Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Das allgäuweite Kooperationsprojekt beinhaltet die Vermarktung Allgäuer Produkte in Allgäuer Tourismusbetrieben. Damit wird die zunehmende Nachfrage durch Gäste befriedigt und gleichzeitig die Wertschöpfung für (oft auch kleinere) Betriebe erhöht.

Die Nachfrage nach authentischen, in der Region Allgäu erzeugten Artikeln, ist von Seiten touristischer Gäste aber auch Einheimischer groß und ständig steigend. Sie richtet sich in erster Linie nach handwerklich erzeugten Waren und Produkten, die im Wesentlichen in der Allgäuer Landwirtschaft und den nachgelagerten Bereichen erzeugt werden. Ein Angebot solcher Produkte gibt es, allerdings handelt es sich i.d.R. um Einzelinitiativen, die nicht oder nur schwach miteinander vernetzt sind.

Seit Jahren wird, u.a. im Umfeld der Allgäuer Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, nach Möglichkeiten gesucht, wie solche ausschließlich im Allgäu hergestellten Waren gebündelt und mittels einer entsprechenden Logistik an Wiederverkäufer bzw. Endkunden geliefert werden können. In den vergangenen Monaten haben sich nun mehrere Ansatzpunkte entwickelt, die in dem hier beschriebenen Projekt aufgegriffen werden.

Auf dem Direktvermarktertag in Kaufbeuren entstand die Idee, den Verkauf von Allgäuer Produkten in Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betrieben besser zu strukturieren, ein einheitliches Erscheinungsbild und einheitliche Standards zu etablieren und zu diesem Zweck ein Netzwerk zu schaffen.

Um dieses Netzwerk von Betrieben zu beliefern ist eine Logistik notwendig. Bernd Schultes, Inhaber des in Kempten angesiedelten Ladengeschäfts „Allgäuer Hoimarkt“ erfüllt diese Ansprüche. Allerdings ist sein Augenmerk derzeit ausschließlich auf Endkunden gerichtet.

Unter Moderation des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde das vorliegende Vorhaben entwickelt.

Projektziele

Mit dem Projekt werden zwei übergeordnete Ziele verfolgt:

  • Höhere Wertschöpfung für Produzenten
  • Befriedigung der Nachfrage durch Gäste nach authentischen Qualitätsprodukten aus der Region als Mitbringsel.

Daneben soll durch eine „Krämle-Ecke“ ein zusätzliches Angebot in Tourismusbetrieben entstehen. Die Bündelung von Produzenten bringt weitere Effekte mit sich wie etwa voneinander lernen usw.

Maßnahmen

Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei Bausteine, wobei sich dieses Projekt mit Baustein 1 befasst.

Baustein 1: Allgäuer Krämle (Träger: Mir Allgäuer – Urlaub auf dem Bauernhof)
Sachinvestitionen in Allgäuer Tourismusbetrieben, Vernetzungs- und Abwicklungsberatung, Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Schilder für Vermarktungseinrichtungen)

Baustein 2: Logistik (Träger: Allgäuer Hoimarkt)
Aufbau eines Vertriebssystems für regionale Erzeugnisse mit Aufbau einer internetgestützten Warenwirtschaft für Wiederverkäufer, Akquise weiterer Tourismusbetriebe, Aufbau einer detaillierten Logistik

Inhalte von Baustein 1 sind insbesondere:

  • Ausstattung von mind. 80 touristischen Betrieben mit einer Krämle-Ecke, in der Allgäuer Qualitätsprodukte verkauft werden. Dazu gehört die Anschaffung von typischer Möblierung (Vitrine, Regal, Schrank oder dgl.), eine einheitliche Beschilderung sowie eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Bei diesen Produkten soll es sich um Trockensortiment handeln, das keiner speziellen Behandlung oder Kühlung bedarf (völlig unproblematisches Verkaufen der Ware ohne ständige Lebensmittelüberwachung). Die Waren werden z.B. von Direktvermarktern, bäuerlichen Mächlern, Künstlern usw. geliefert.
  • Personalkosten (2 Jahre): Vernetzungs- und Abwicklungsberatung, Kontrolle der eingerichteten Krämle Ecken
  • Erarbeitung eines Kriterienkatalogs zur Sicherstellung der Produktherkunft
  • Bildung eines Netzwerks mit Partnern der Region: Landwirtschaftliche Direktvermarkter, Allgäu GmbH, Verein REGIO Allgäu e. V. Schreinerinnung (Nähere Infos zu Schreinereien vor Ort unter www.schreiner-allgaeu.de)

Die Maßnahme soll folgende Ergebnisse liefern

  • Präsentation und Verkauf von ausschließlich im Allgäu gefertigten und überwiegend aus Allgäuer Materialien bestehenden Produkten in mind. 80 Tourismusbetrieben
  • Logistische Zusammenarbeit mit dem in Kempten ansässigen Betrieb „Allgäuer Hoimarkt“
  • Produktkontrolle, Kontrolle der Verkaufsstellen auf Einhaltung des Allgäu Aspekts
  • Intensive Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Direktvermarktern
  • Zusammenarbeit mit der Schreinerinnung (Fertigung der Schränke)

Inhalte von Baustein 2 sind insbesondere:

  • Programmierung und Ergänzung des für Endkunden bestehenden Internetauftritts um eine internetgestützte Warenwirtschaft für Wiederverkäufer: Programmierung entsprechender Seiten, Formulierung von Dienstleistungen für Wiederverkäufer
  • Akquise weiterer Tourismusbetriebe: Ansprache von Hotels, Gästeämtern und Privatvermietern
  • Aufbau einer detaillierten Logistik und eines Vertriebsnetzes: Auslieferungstouren, Postversand
  • Aufbau von Produktpräsentationsmöglichkeiten in Hotels

Die Maßnahme soll folgende Ergebnisse liefern:

  • Internetplattform „Regionale Produkte“ für Wiederverkäufer
  • 100 zusätzliche Interessenten aus dem Tourismusbereich
  • Ausgefeilte Logistik
  • Kontinuierliche und unmittelbare Belieferung der Wiederverkäufer

Das Markenmanagement der Allgäu GmbH ist in das Projekt eingebunden, eine auf zwei Jahre befristete Vereinbarung zur Nutzung der Marke Allgäu ist angedacht.

Projekt im Überblick
ProjekttitelAllgäuer KrämleEcke – Vermarktung und Logistik
ProjektträgerAllgäuer Hoimarkt
ProjektgebietGesamtes Allgäu
Beteiligte LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee
Gesamtkosten
320.000 Euro (Baustein 1a)
17.375 Euro (Baustein 1b)
Fördersumme67.226 Euro (Baustein 1a)
8.760 Euro (Baustein 1b)
Projektlaufzeit2010-2014
FörderinstrumentLEADER 2007-2013
Bezug zum REKSicherstellung einer lohnenden Landwirtschaft durch Förderung der Produktion und Vermarktung von Produkten aus der Region