Ausgangssituation und Handlungsbedarf

Wandern bedeutet Natur erleben, Fitness, Bewegung, Sport, Abstand vom Alltag, Entspannung, Entstressen, Gesundheit. Das Besondere am Wandern im Allgäu ist die einzigartige Landschaft, die sich über drei verschiedenen Höhenlagen erstreckt, von der freien Wiesenlandschaft über das Voralpgengebiet bis hin zur Gebirgsregion.

Das Kooperationsprojekt der vier Allgäuer LAGen Regionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee, Regionalentwicklung Oberallgäu, Kneippland Unterallgäu und bergaufland Ostallgäu möchte dieses Potential nutzen und weiterentwickeln. Heres Ziel des Projektträgers AllgäuMarketing ist dabei: das Allgäu soll Deutschlands Wanderregion Nr. 1 werden. Mit dem nun bewilligten LEADER-Projekt der Allgäu GmbH stehen die Zeichen dafür sehr gut.

Mit rund 10.300 km GPS-vermessenen Wanderwegen, über 37 sehenswerten Klammen, Wasserfällen und Tobeln, 26 Bergbahnen, 26 Sommer-Bergbahnen, 41 geprüften Qualitätsgastgebern “ Wanderbares Deutschland in Bayern“ und rund 150 bewirtschafteten Hütten im Allgäu erhielt das Allgäu 2007 die Auszeichnung „Beliebteste Wanderregion in Deutschland“.

Obwohl also zahlreiche Initiativen und Projekte auf kleiner Ebene stattfinden, ist das Allgäu als Wanderregion nicht erkennbar. Geplant ist nun eine durchgängige Strategie und Vernetzung der Einzelinitiativen und -projekte.

In Abstimmung mit den Touristikern, den Wirtschaftsförderern der Landkreise und den LAG-Managern werden Schwerpunkte für einen Aktionsplan „Wanderregion Allgäu – Nr. 1 in Deutschland“ diskutiert und festgelegt. Sie gelten als Grundlage für die strategische Vorgangsweise.

Projektziele

In den nächsten zwei Jahren wird die Grundidee eines Leitwanderwegs als tragfähiges Konzept ausgearbeitet und Strategien zur erfolgreichen Vermarktung entwickelt. Geplant sind drei Hauptrouten und eine vertikale Verbindungsroute: eine Gebirgsroute in den Allgäuer Alpen, eine Voralpenrunde, eine Terrassenroute in der Wiesen-Landschaft sowie als Verbindung die Iller-Flusstalroute. Damit werden mehr als 1.000 Kilometer themen- und landschaftsorientert neu bearbeitet und den Anforderungen der Gäste an den Erlebnisraum Natur angepasst: Wanderservice, den Ausbau des Allgäu Premium-Wanderweges oder das erlebnisorientiertes Besucherleitsystem sind nur drei Herausforderungen des Projekts.

Maßnahmen

Projektphase 1: Strategieplanung

  • Konzeptionelle Ausarbeitung des Gesamtprojektes – Aufbereitung der Grundidee eines Leitweges
  • Planung Servicesystem
  • Vorschlag eines Geschäftsmodells/Kriterien
  • Erstellung/Integration eines Vertriebskonzeptes (Ausarbeitung der Online-Marketing-Strategie, Erstellung von Kooperationsmodellen mit Reiseveranstaltern, Definition und Verhandlung mit reichweitenstarken Marketing-Partnern aus dem Hersteller- und Produktumfeld
  • Wettbewerbseinreichung
  • Konzeptabstimmungskosten

Projektphase 2: Projektentwicklung u. Umsetzungsplanung (Winter 2009)

  • Projektimplementierung unter Einbindung von einer kritischen Größe von Routenpartnern als Erlebnisraum-Areale, eine detaillierte Ausarbeitung der Routenführung, die Umsetzung von Schlüsselinvestitionen.
  • Die erfolgreiche Vermarktung des Produktes erfordert die Entwicklung eines umfassenden qualitätsgesicherten Leistungsprogramms mit Integration der Betrieb- und Erlebnisinfrastruktur im Einzugsbereich des Leitweges und die Bereitstellung eines umfassenden Serviceprogramms.
  • Mengengerüst: Geplant sind 3 Hauptrouten und eine vertikale Verbindungsroute
  • Der Planungsbereichumfang ist aufgrund der Ausdehnung des Allgäus sehr beachtlich.
  • Pflichtenheft und Musterprojekte für Erlebnisraum-Areale (Planerische Darstellung und konzeptionelle Aufbereitung der drei Hauptrouten und einer Vertikalroute von insgesamt 1.124 km, planerische Darstellung von Erlebnisraum-Arealen (3 je Hauptroute plus eines an der vertikalen Verbindungsroute, Standortanalyse und Definition von Standortkriterien, Anforderung an die Besucherinformation, Formulierung der Mindestanforderung an den Umfang und Inhalt der Attraktionen und die Attraktions-gestaltung, planerische Gestaltungsgrundlagen für erlebnisorientierte Besucherinformationsinfrastruktur, Besucherleitsystem, Erlebnismöblierung und routenspezifischer Infrastruktur)
  • Klassifizierung zum Premium-Wanderweg (Pflichtenheft und Kriterienkatalog, Angebotsevaluierung nach erster Projektumsetzungsphase, Erhebung und Bewertung des Gesamtangebots)
  • Wanderserviceleistungsprogramm
  • Regionale Angebotsaufbereitung
  • Betriebsqualifizierungsprogramm
  • Wanderführerausbildung
  • Geschäftsbereichsausstattung (Erlebnislandkarten, Bildarchivaufbau, Wegeliteratursammlung etc.)
  • Wanderkompetenzveranstaltung (Eröffnungsveranstaltung, Wanderevent, etc.)

Projektphase 3: Operative Projektumsetzung

Eine erfolgreiche Produkteinführung erfordert die Beteiligung einer kritischen Menge von Projektpartnern. Das wiederum bedingt eine überzeugende und verständliche Projektdarstellung. Anhand von konkreten Pilot- und Vorzeigeprojekten im Bereich der Portal- und Etappenort-, der Attraktions-, Leitsystem- und Wegmöblierungsgestaltung sind die konkreten Umsetzungserfordernisse handlungsorientierend in den Erlebnisraum-Arealen sichtbar zu machen.

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie unter dem Link Allgäu GmbH.

Projekt im Überblick
ProjekttitelWanderregion Allgäu
ProjektträgerAllgäu GmbH
ProjektgebietLandkreise Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu sowie kreisfreie Städte Memmingen, Kaufbeuren, Kempten
Beteiligte LAGRegionalentwicklung Westallgäu-Bayerischer Bodensee, Regionalentwicklung Oberallgäu, Kneippland Unterallgäu, bergaufland Ostallgäu
Gesamtkosten
353.746 Euro (Phase 1/2), 795.106 Euro (Phase 3)
Fördersumme185.640 Euro (Phase 1/2), 409.515 Euro (Phase 3)
Projektlaufzeit2010-2011 (Phase 1/2), 2012-2013 (Phase 3)
FörderinstrumentLEADER 2007-2013
Bezug zum REKZielgruppengerechter Ausbau der Tourismus- und Freizeitinfrastruktur (Schlüsselprojekt 22)